Da mich ein Member dieser Site die letzten Tage ordentlich über meinen Selbstfindungstrip ausgequetscht hat, will ich nochmal ein paar Worte dazu loswerden. Vorallem die Aussage das man sowas ja easy machen könnte um unter zu tauchen wenn die Polizei einen sucht hat mich extrem aufgeregt.
Weil:
Mal so von "Jetzt auf Sofort" lässt sich so ein Projekt nicht realisieren. Man muss sich um vieles kümmern. Das fängt schon bei den kleinsten Dingen an. Man benötigt sehr gutes Equipment welches unter den ekelhaftesten Bedingungen stand hält und sich nicht in Rost oder aufgedröselte Stofffetzen auflöst. Allein ein guter Schlafsack mit dem man auch bei -10°C oder mehr draußen schlafen kann kostet mindestens 500€ wenn nicht sogar das doppelte. Sonst wirst du im schlimmsten Fall morgens nicht mehr aufwachen. Wer bei der BW war, sollte wissen was ich meine.
Wenn es dann mal so weit ist und man sein illegales BTC Geld in ein gutes 4000€ Equipment gesteckt hat und draußen ist wird sich noch mit viel größeren Problemen konfrontiert sehen. Bei Sturm oder tagelangem starken Regen Feuer machen zum Beispiel. Oder mitten im Nirgendwo Nahrung finden. Klar, es gibt so widerlichen Dreck wie MSF-1 oder BP5 und wie all diese militärischen Notfallnahrungen heißen. Aber wer viel läuft bzw. seinen Körper an seine Grenzen treibt braucht mindestens 3000 Kalorien am Tag. Und wenn möglich auch noch ausgewogen und so weiter. Bla Bla Bla. Ganz zu schweigen von sauberen Trinkwasser. Keiner wird freiwillig aus 'nem großen Fluß oder einem stehendem See trinken. Bakterien, Microorganismen, Viren und so weiter. Und erst der Streß wenn die Ausrüstung und/oder die Kleidung komplett nass ist. Wäsche aus Baumwolle wird erst nach Tagen trocken, wenn es in der Zeit nicht regnet oder nebelig ist.
Wildtiere sind in unseren Regionen zum Glück kein Problem. Es sei denn man ist in Kanada, Mongolei, Estland oder Russland, etc. unterwegs. Da bist du dann das Steak wenn du dich falsch verhälst.
Das sind so die Probleme die am größten sind.
Aber auch die Einsamkeit macht vielen Menschen zu schaffen. Ebenso die Dunkelheit in der Nacht, mitten im Wald. Zudem sollte man sich auch an Sternen, Sonne und Bäumen orientieren können (musste ich auch nochmal auffrischen) ansonsten wird man sich sehr schnell verlaufen. Was man außerdem bedenken sollte ist, dass man den Rauch von einem Feuer am Tag viele Kilometer weit sehen kann und schnell Behörden oder besorgte Bürger auf den Plan rufen kann. Wer sich nicht an den kleinen Proteinshakes die am Boden krabbeln (Asseln, Käfer, Larven usw.) vergreifen will, muss wissen was giftig oder gar tödlich ist und was nicht um sich von Kräutern und Pflanzen zu ernähren.
Wer all diese und noch dutzende andere Dinge nicht beachtet wird über kurz oder lang krank, völlig ausgehungert und heruntergekommen vor einer deutschen Botschaft landen und um Zuflucht flehen oder gar als Snack für Füchse, Marder, Raubvögel und diverse andere Fleischfresser enden.
Musste ich nur mal loswerden, weil mich solche schwachsinnigen Aussagen aufregen.
Und ich mach mich jetzt los nach Prešov, eine Katarína treffen die mir die Stadt zeigen will.