Der US-Geheimdienst NSA setzt seit Jahren eine Daten-Suchmaschine ein. Mit der können US-Behörden auf die gigantische Menge von 850 Milliarden Telefonanrufen, E-Mails, Handy-Ortungsdaten und Internet-Chats zugreifen und gezielt nach Informationen durchsuchen. Die Suchmaschine heißt ICReach und wurde nun anhand von geheimen Dokumenten auf der Enthüllungsseite The Intercept erstmals öffentlich gemacht.
Laut den Dokumenten, die aus dem Fundus von Whistleblower Edward Snowden stammen, haben mehr als 1.000 Analysten und 23 US-Behörden, darunter die Drogenbehörde DEA, das FBI und die CIA, Zugriff auf die Suchmaschine. Die können anhand der über ICReach bereitgestellten Informationen Bewegungsprofile, Bekanntschafts-Netze und sogar religiöse und politische Überzeugungen abfragen.
ICReach: Auch deutsche Daten im Suchraster
Und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass auch deutsche Bürger darin auftauchen. Denn laut den Dokumenten soll es sich bei dem zugrunde liegenden Datenschatz um "foreign intelligence" handeln, also Geheimdienstinformationen, die US-Dienste und ihre Partner außerhalb der USA gesammelt haben. Allerdings sollen auch große Mengen an Metadaten von US-Bürgern dort einsehbar sein.
Seit 2007 ist das System im Einsatz, so der Bericht. Es war für die Analysten ein riesiger Schritt, denn das simple, Google-artige Interface erleichterte die Sucharbeit enorm. So konnten sie etwa gezielt nur nach Anrufen einer Person suchen und bekamen als Ergebnis eine Liste aller Telefonate dieser Person.
Entwickelt wurde ICReach wohl auf Drängen des damaligen und inzwischen zurückgetretenen NSA-Chefs General Keith Alexander. Die Suchmaschine würde, so Alexander in einem geheimen Memo aus dem Jahr 2006, "noch nie dagewesene Mengen an Kommunikations-Metadaten teilbar und analysierbar machen" und so eine "gewaltige Informationsquelle" erschließen.
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Geheime NSA-Suchmaschine: Das Google für Spione
Erstellt von
Framerater
, 28.08.2014 17:26
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